Aikido - Lehrgang mit Donatella Lagorio 2015

Aikido - Lehrgang mit Donatella Lagorio 2015




Tirschenreuth (Walberer Kathleen, 2015-10-03) Zum achten Mal hielt Donatella Lagorio, Leiterin von Aikido Trento und Trägerin des 6. Dan, Aikikai Italien, einen Lehrgang beim Stiftland Aikido Tirschenreuth. Der Vorsitzende des Stiftland Aikido Marcus Creutzburg begrüßte die Anwesenden und wünschte einen guten Verlauf der Veranstaltung.
Die italienische Meisterin gestaltete die Trainingseinheiten wieder auf ihre natürliche und fröhliche Art. Ein besonderes Anliegen der Lehrerin war das angstfreie Trainieren. Sie betonte die Bedeutung der Qualität zwischenmenschlicher Begegnungen und motivierte mit einer lockeren und entspannten Übungsatmosphäre die zahlreichen Teilnehmer.
Als Vorbereitung auf das Training wurden Meditationsformen praktiziert. Unter anderem leitete Donatella Lagorio eine Übung zum Lachen an, um für das körperliche Wohlbefinden der Teilnehmer zu sorgen. Nach intensiver Gymnastik wandte sich die Meisterin dem Haltegriff Sankyo zu. Auf eindrucksvolle Weise gelang es ihr, durch kleine Variationen auch langjährige Aikido–Schüler herauszufordern und für die Übungen zu begeistern. Für das Gehirn stellen bekannte Technik-Abläufe in neuen Varianten Probleme dar, die mit etwas Übung lösbar sind.
Die Auswirkung auf die Grundtechniken, die eigentlich automatisch beherrscht werden, überraschte die Teilnehmer. Auf diese Weise versuchte die Lehrerin zu verdeutlichen, dass die Grundtechniken bereits alle fundamentalen Prinzipien enthalten. Das intensive Einüben der Basis biete die Voraussetzung für jedes Training. Basis-Techniken gehörten selbstverständlich zum Lehrgangsprogramm. Durch das Richten der Aufmerksamkeit auf Details der Bewegung wie die Blickrichtung zur Unterstützung des Energieflusses wurden auch fortgeschrittene Aikidoka zum Aufbrechen von gewohnten und eingeschulten Bewegungsweisen ermutigt.
Im weiteren Verlauf des Lehrgangs erklärte die Meisterin, dass die Veränderung der Angriffsenergie eine zentrale Idee des Aikido sei. Die Möglichkeiten, die sich durch diese Änderung ergeben, ließen sich mit einem stabilen Zentrum eröffnen. So stelle der Richtungswechsel das Ende der Gefahr dar, die durch den Angriff ausging. Ein Verhaften in der Konzentration auf den Angriff oder ein zu langes Abwarten erhöhe die Gefahr. Der Angriff erfolge zu diesem Zweck immer kräftig und zielgerichtet. Außerdem wies sie auf die angemessene Körperspannung hin, denn im Aikido komme es auf das harmonische Zusammenspiel von Angriff und Verteidigung an. Wenn diese Spannung fehle, dann sei eine wichtige Voraussetzung für das Gelingen abhandengekommen.
Die Meisterin verwendete auch das Bokken, um korrekte Technikabläufe zu zeigen, die richtige Distanz zum Partner zu finden, das Ganze im angemessenen Tempo und mit Hingabe zu gestalten. Sie wählte kleine Ausschnitte aus der Demonstration von Meister Tada zum 50-jährigen Jubiläum des Aikikai Italien aus. Donatella Lagorio ist Meister-Schülerin von Hiroshi Tada, dem führenden japanischen Aikido-Lehrer, der selbst lange Jahre beim Begründer Morihei Ueshiba gelernt hat und im Aikido vor allem einen geistigen Weg sieht. Diese mentale Komponente kam bei der Meisterin beispielhaft zum Ausdruck. Mit ihren stimmigen und runden Bewegungen ergänzt von den anschaulichen Erklärungen verbreitete Donatella Lagorio ihre Lebensfreude unter den Teilnehmern. Bei dem ein oder anderen überwog am Ende des Tages die Verwirrung über die vielen neuen Aspekte. Auf humorvolle Art gelang der Lehrgangsleiterin der Umgang damit.
Die Übungseinheit am Sonntag startete mit einer intensiven Gymnastik und enthielt traditionell einen technischen Teil in Suwari waza. Die Meisterin fasste die Erkenntnisse des Lehrgangs zusammen und wies auf die richtige zeitliche Reaktion auf den Angriff hin. Der Verteidiger starte seine Bewegung immer mit einer klaren Idee und wisse, wohin er gehen wolle. Die Distanz dürfe dabei weder zu nah noch zu fern sein. Auf diese Weise könne auf der Aikidomatte ein Stück echter Frieden geschaffen werden. Konzentrierte und harmonische Bewegung stand im Zentrum der Trainingseinheit am Sonntagvormittag. In ihrer Erklärung zur Ausführung betonte sie, dass Angriff und Verteidigung untrennbar zusammenwirken sollen. Weder eine zeitliche Verzögerung noch ein Abstoppen der Bewegung dürfen sichtbar sein. Ein Öffnen der Bewegungen, um das Kultivieren einer angstfreien Trainingskultur zu ermöglichen, so lautete ihre Bitte zum Abschluss des Lehrgangs.
Am Ende des intensiven Lehrgangs bedankte sich Margret Schels bei Werner Winkler, bei den Teilnehmern und bei der italienischen Meisterin. Diese bedankte sich auch bei Werner Winkler, der als Technischer Leiter vom Stiftland-Aikido den persönlichen und herzlichen Kontakt zu ihr regelmäßig pflegt und so die Organisation der Lehrgänge mit ihr ermöglicht. Sie versprach, im nächsten Jahr wieder nach Tirschenreuth zu kommen.











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