Aikido Lehrgang mit Donatella Lagorio in Tirschenreuth

Aikido Lehrgang mit Donatella Lagorio in Tirschenreuth




Tirschenreuth (Walberer Kathleen, 2014-10-04) Aikido - Lehrgang mit Donatella Lagorio 2014
Zum siebten Mal hielt Donatella Lagorio, Leiterin von Aikido Trento und Trägerin des 6. Dan, Aikikai Italien, einen Lehrgang beim Stiftland Aikido Tirschenreuth.

Die italienische Meisterin gestaltete dieses besondere Ereignis auf ihre natürliche und fröhliche Art. Sie betonte die Bedeutung des Lachens für das körperliche Wohlbefinden, verbreitete Lebensfreude und motivierte mit einer lockeren und entspannten Übungsatmosphäre die zahlreichen Teilnehmer.
Der Vorsitzende des Stiftland Aikido Marcus Creutzburg begrüßte in Vertretung von Margret Schels, Leiterin von Aikido Tirschenreuth, und wünschte den Anwesenden einen guten Verlauf der Veranstaltung.
Als Vorbereitung auf das Training wurden verschiedene Meditationsformen praktiziert. Nach intensiver Gymnastik wandte sich die Meisterin wichtigen Grundbewegungen zu, beispielsweise dem Tai-sabaki. Auf eindrucksvolle Weise gelang es ihr, durch kleine Variationen auch langjährige Aikido–Schüler herauszufordern und für die Übungen zu begeistern. Den vorbereitenden Übungen kommt eine besondere Bedeutung zu, die sich vor allem dann entfalten kann, wenn die Energie der einleitenden Gymnastik anschließend auch in die Techniken einfließt.
Ein besonderes Anliegen der Lehrerin war das Erkennen und Aufbrechen von gewohnten und eingeschulten Bewegungsweisen. So verwies sie auf Ergebnisse der Hirnforschung, als sie Technik-Abläufe in neuen Varianten an den Anfang der Trainingseinheiten stellte. Die Auswirkung auf die Grundtechniken, die eigentlich automatisch beherrscht werden, überraschte die Teilnehmer. Auf diese Weise versuchte die Lehrerin zu verdeutlichen, dass die Grundtechniken bereits alle fundamentalen Prinzipien enthalten. Das intensive Einüben der Basis biete die Voraussetzung für jedes Training. Gerade im Einfachen offenbare sich das Besondere, das Fundamentale. Somit gehörten Basis-Techniken wie Ikkyo, Nikyo und Kote gaeshi selbstverständlich zum Lehrgangsprogramm.
Im weiteren Verlauf des Lehrgangs erklärte die Meisterin, dass die jeweiligen Bewegungen ein Spiegel der inneren Einstellung seien. Stets gäbe die Sprache des Körpers über die eigene physische und psychische Befindlichkeit Auskunft. Es sei also nötig, klaren Linien zu folgen. Geschwindigkeit spiele dabei keine wesentliche Rolle.
Die Meisterin verwendete auch das Bokken, um korrekte Technikabläufe zu zeigen, die richtige Distanz zum Partner zu finden, das Ganze im angemessenen Tempo und mit Hingabe zu gestalten. Schwerpunkt ihrer Darbietung war die Hüftdrehung, der Ausgangspunkt für jeden Richtungswechsel. Bei der Technik Irimi – Nage aus ai – hanmi wies sie auf das angemessene Timing hin, denn im Aikido komme es auf das harmonische Zusammenspiel von Distanz, Raum und Zeit an.

Die Übungseinheit am Sonntag startete traditionell in Suwari waza. Die Meisterin fasste die Erkenntnisse des Lehrgangs zusammen und erinnerte an den Lehrgang vom letzten Jahr, in dem das „Handwerkszeug“ eines Aikidoka erläutert worden war. Donatella ermutigte die Teilnehmer, die Anzahl der verwendeten Werkzeuge zu reduzieren. Besonders als fortgeschrittener Aikidoka käme es darauf an, jegliche unnötigen Schritte oder zusätzliche Verdrehungen zu vermeiden. Der Angriff Ryote dori mit einer sich wiederholenden Eingangsbewegung stand im Zentrum der Trainingseinheit am Sonntagvormittag. In ihrer Erklärung zur Ausführung betonte sie, dass Angriff und Verteidigung untrennbar zusammenwirken sollen. Weder eine zeitliche Verzögerung noch ein Abstoppen der Bewegung dürfen sichtbar sein.

Donatella Lagorio ist Meister-Schülerin von Hiroshi Tada, dem führenden japanischen Aikido-Lehrer, der selbst lange Jahre beim Begründer Morihei Ueshiba gelernt hat und im Aikido vor allem einen geistigen Weg sieht. Diese mentale Komponente kam bei der Meisterin beispielhaft zum Ausdruck. In aller Bescheidenheit betonte sie die Tatsache, dass sie mit ihrem Unterricht nichts Sensationelles bewirken wolle.

Am Ende des intensiven Lehrgangs bedankte sich Margret Schels bei der italienischen Meisterin. Diese bedankte sich wiederum bei Werner Winkler, der als Technischer Leiter vom Stiftland-Aikido den persönlichen und herzlichen Kontakt zu ihr regelmäßig pflegt und so die Organisation der Lehrgänge mit ihr ermöglicht. Sie versprach, im nächsten Jahr wieder nach Tirschenreuth zu kommen.











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