Die Kunst des Ikebana - Außergewöhnlicher Abend mit Sachiko Oishi-Hess im Museumsquartier

Die Kunst des Ikebana - Außergewöhnlicher Abend mit Sachiko Oishi-Hess im Museumsquartier




Tirschenreuth (Gast , 2013-08-09) Ikebana ist eine einfühlende Begegnung mit Pflanzen, eine Bemühung, die den Menschen innere Ruhe schenkt und dadurch den Menschen im alltäglichen Leben unterstützt.

In seiner Laudatio verwies Dr. Werner Winkler zunächst auf den großartigen Erfolg der Gartenschau. Man könne ohne Zögern sagen, "Schönes ist in unsere Stadt gekommen". Konkret meinte er das Zusammenspiel von Wasser und Land, in das sich der Fischhof so wunderbar einfüge. Lob zollte er auch der Ausgewogenheit des Pflanzenensembles und dass man einer alten Brücke den Sinn und die Würde wiedergab. Harmonie, Ausgewogenheit und Einklang sie auch das Thema dieses Abend, in der Sachiko Oishi-Hess in die besondere Blumenkunst Japans einführe.

Dr. Winkler ging auf fünf Aspekte der Wirkungen und Eigenschaften des Schönen ein. "Das Schöne macht das Leben erträglicher und die Welt bewohnbarer, das Schöne verändert die Wertigkeiten des Lebens." Der Mensch erkenne das Schöne, so der Laudator, weil es ihm zutiefst zu eigen sei. Versunken in der stillen Betrachtung eines Gegenstands erfahre dem Menschen Merkwürdiges. Er fühle sich an der Hand genommen und für einen Augenblick aus Raum und Zeit entrückt. Das Schöne erlaube die Begegnung mit einer anderen Wirklichkeit. Im sinnlich erfahrenen Schönen spüre der Mensch etwas von den zeitlos Schönen. Der Einfluss des Schönen bleibe nicht ohne reinigende Wirkung. Es diszipliniere den Menschen und schleife Egoismen ab. Doch bei aller Freude gehöre auch Traurigkeit dazu. Auch mit Blick auf die Blumen, deren Leben nur auf wenige Sommertage beschränkt sei. Dieses Wissen um die Vergänglichkeit machen den Menschen bescheiden, betonte Dr. Winkler. Ikebana führe vor Augen, wie in der Schönheit des Zerbrechlichen und Vergänglichen das Unverlierbare aufscheine und den Menschen Trost gebe. Mit einem kleinen, wohl jedem Japaner bekannten Vers beendete er seinen Vortrag: "In den Wäldern drüben, tief unter der Last des Schnees, ist letzte Nacht ein Pflaumenzweig erblüht".

Bürgermeister Franz Stahl gab seiner Freude Ausdruck, dass Aikido-Stiftland im Rahmen der Gartenschau diesen besonderen Abend anbiete, ehe er an Sachiko Oishi-Hess eine Teetasse als Geschenk überreichte.

Anschließend stellte die in Dietfurt lebende Künstlerin sehr detailliert Ikebana vor. Die Blumenarrangements mit den verschiedenen Hauptelementen und den Symbolen, beispielsweise Himmel, Mensch, Erde, Mond, würden den Menschen innere Ruhe und sehr viel Einfühlung schenken.
(Quelle: Der neue Tag)











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